In einer Zeit vor unserer Zeit, als in der Aarauer Bahnhofsunterführung noch Stalaktiten wuchsen, aber es bereits Harry Potter und Internet gab, spülte es Tag für Tag Evangelikale aus den Südtälern in die Stadt.
Manche kamen mit der WSB und stiegen am Gleis 13 aus, gingen durch den Dunst der Bäckereifritteuse hindurch oder gönnten sich einen Berliner in der Unterführung. Sie kauften Bio-Gemüse am Samstagsmarkt. Sie tanzten und sangen in ihrem Kulturtempel auf der industriellen Seite des Telli-Quartiers. Manche, die ganz Fortschrittlichen, erlaubten ihren Kindern – beseelt vom republikanischen Geist der Stadt – sogar, sich in der Bibliothek Harry Potter auszuleihen. Oft bewegten sich die Evangelikalen aus den Tälern unerkannt durch Aarau.